Wie viele andere Überwachungs- und Ausspähungsmaßnahmen des Staates gegen seine Bürger ist auch der Versand von sogenannten „stillen SMS“ aktuell stark in der Diskussion.

Stille SMS werden auf dem Mobiltelefon nicht angezeigt, aber der Empfänger kann aus den dabei anfallenden Verbindungsdaten zu den Funkzellen ein präzises Bewegungsprofil des Überwachten erzeugen (eingebaute Spionage-Schnittstelle – Big Brother is watching you).

Auf eine Anfrage von zwei Abgeordneten der Linkspartei gab nach Informationen von Golem der niedersächsische Innenminister Schünemann (CDU) jetzt an, dass die Polizei Niedersachen zum Versenden von stillen SMS den Server eines privaten Dienstleisters nutzt. Dieser wird geheim gehalten, weil er fürchtet, wenn sein Inkognito gelüftet wird, hätte er erhebliche Nachteile in seiner Geschäftstätigkeit. Er rechnet sogar mit Angriffen auf seine Infrastruktur, wenn seine Dienstleistungen für die Polizei im Bereich der verdeckten Ermittlungen bekannt würden.

Der Hammer ist aber folgendes Statement:

„Danach kann durch die zurzeit zum Versand von Ortungsimpulsen genutzte Software die Anzahl von versandten ’stillen SMS‘ nicht generiert werden. Hierzu wäre eine Veränderung und neue Programmierung der bisher genutzten Software des Leistungsanbieters erforderlich. Nach vorsichtigen Schätzungen würde eine neue Programmierung der Software Kosten in Höhe von etwa 80.000 Euro verursachen.“

Es geht hier um einen einfachen Zähler, und der soll 80.000 € kosten? Bei solchen Kursen kann man sich als Programmierer und Ersteller von Internetseiten doch nichts besseres als öffentliche Auftraggeber wünschen…