Anstelle der eigenen Server Container unter Windows empfiehlt Microsoft jetzt stattdessen die Nutzung von Linux-Maschinen für den SQL Server – eines der wichtigsten Produkte des Softwareherstellers.

Microsoft hat seine Betaphase für die Nutzung des SQL Servers in den Windows Server Containern „mit sofortiger Wirkung“ beendet, teilte jetzt der dafür zuständige Senior Program Manager Amit Khandelwal in einer relativ kurzen und etwas versteckten Nachricht im Techcommunity-Forum von Microsoft mit. Die Betatests im Rahmen des Beta-Programms haben schon im Jahr 2017 begonnen.

Das Aus kam nach vier Jahren

Seitdem sei das Programm allerdings immer im Beta-Modus geblieben, „das bisher nur für Test- und Entwicklungsumgebungen gedacht war“, liest man dort. Als Grund für das Ende des Testprogramms gab der Manager an: „Wegen der bestehenden Herausforderungen und Nutzungsmuster im Ökosystem haben wir entschieden, das Betaprogramm von SQL Server in Windows Containern auf absehbare Zeit auszusetzen.“

Microsoft will aber die Situation weiter beobachten und seine Entscheidung noch einmal überdenken, sollte sich etwas an dem Ökosystem ändern – was ab er nicht wirklich zu erwarten ist. Deshalb bekräftigte Microsoft wohl auch, dass die Nutzung des SQL Servers unter Linux weiter aktiv in Produktivumgebungen unterstützt werden soll.

Microsoft gibt Wettstreit um Containersysteme auf

Mit dem SQL Server wird eines von Microsofts wichtigsten Produkten für die Anwendungsentwicklung (zumindest teilweise) nicht mehr auf der eigenen Plattform unterstützt.

Aber trotz jahrelanger Arbeit an den eigenen Windows Containern in Konkurrenz zur Linux-Container-Technik – selbst in der eigenen Azure-Cloud – konnten sich die Windows-Container bis heute nicht breit durchsetzen, sondern waren eigentlich immer ein spezielles Nischenprodukt.

Ganz im Gegensatz dazu scheint die Portierung des SQL Servers auf Linux sehr beliebt zu sein, was wohl auch dazu geführt hat, dass der SQL Server in Linux-Containern weiter unterstützt werden soll. Schon im Jahr 2018 nannte Microsoft die Linux-Portierung des SQL Servers das „erfolgreichste eigene Server-Produkt“.