Sechs Jahre hat es gebraucht, bis die Entwickler der freien Bildverarbeitungssoftware GNU Image Manipulation Program, kurz Gimp, mit der neuen Version 2.10 ein neues Major Update fertiggestellt haben. Gimp 2.1 steht als Download für Linux und Windows schon zur Verfügung, eine Version für Apples macOS soll später noch folgen.
Neben der Portierung des Programms auf eine neue Bildverarbeitungs-Engine, GEGL, bietet die neue Version auch viele neue Funktionen.
Dazu gehören neue und verbesserte Tools, bessere Unterstützung von Dateiformaten, diverse Verbesserungen der Benutzerfreundlichkeit, überarbeitete Farbmanagement-Unterstützung, jede Menge Verbesserungen für digitale Maler und Fotografen und vieles mehr. Eine Auflistung aller neuen Features haben die Entwickler in einem Blogbeitrag zusammengefasst.
Die Neuerungen von Gimp 2.1
Hauptziel der Entwickler für Version 2.1 war sicher die Komplettierung der Umstellung von Gimp auf die GEGL-Bildverarbeitungsbibliothek. Nach der schrittweisen Einführung in den vorausgangenen Versionen benutzt Gimp 2.1 GEGL jetzt für das gesamte Kachelmanagement.
Die Unterstützung für hohe Bittiefen ermöglicht die Verarbeitung von Bildern mit einer Genauigkeit von bis zu 32 Bit pro Farbkanal und auch das Öffnen bzw. Exportieren von PSD-, TIFF-, PNG-, EXR- und RGBE-Dateien in ihrer originalen Farbtreue. Außerdem können FITS-Bilder mit einer Genauigkeit von bis zu 64 Bit pro Kanal geöffnet werden.
Gimp 2.1 nutzt auch die Ressourcen von modernen Prozessoren durch die Unterstützung von Multi-Threading jetzt deutlich besser aus. Allerdings nutzen noch nicht alle Funktionen in Version 2.1 die neue Technik. Die Benutzung der GPU für bestimmte Funktionen, die auch eine verbesserte Performance bringen kann, ist z. B. immer noch optional, aber für Systeme mit einem stabilen OpenCL-Treiber verfügbar.
Dateiformate werden besser unterstützt
Bei den Dateiformaten gibt es auch Verbesserungen. Gimp kann jetzt TIFF-, PNG-, PSD- und FITS-Dateien mit einer Genauigkeit von maximal 32 Bit pro Kanal lesen und auch schreiben, und das PSD-Plugin unterstützt nun zusätzlich die Modi Pass-through, Hard Mix, Pin Light, Vivid Light und Linear Light Blending.
Darüber hinaus bietet GIMP native WebP-Unterstützung inklusive Funktionen wie Animation, ICC-Profile und auch Metadaten. Sowohl Import als auch Export werden dabei unterstützt.
Auch das JPEG2000-Plugin wurde umgeschrieben, um die OpenJPEG-Bibliothek anstatt der schon veralteten Jasper-Bibliothek zu nutzen. Schließlich unterstützt das PDF-Plugin nun auch den Import passwortgeschützter Dateien und den Export mehrseitiger PDF-Dokumente.