Nach sechs Jahren Entwicklungszeitist die freie Bildbearbeitungssoftware GIMP jetzt in der neuen Hauptversion 2.10 erschienen. Und es scheint, als könne das neue GIMP am High-End selbst dem Platzhirschen Konkurrenz machen – und selbst für den einfachen WordPress-Blogger ist das kostenlose Programm zur Bearbeitung von Artikelbildern durchaus zu empfehlen.

GIMP 2.10 greift Platzhirsch Photoshop an

Um diesem Ziel näher zu kommen, hat das Entwicklerteam der Open-Source-Software mit GIMP 2.10 das bisher umfangreichste Update in der Geschichte der Bildbearbeitungssoftware veröffentlicht.

Anhänger des freien Bildeditors können sich über eine komplett überarbeitete Oberfläche, leistungsfähige Technik unter der Haube, verbesserte Werkzeuge, ein neuesFarbmanagement und vieles mehr freuen.

Zunächst steht die neue Version von GIMP für Windows und für Linux zum Download bereit. Das Update für die Mac-Version soll später nachfolgen.

Neuer Motor für GIMP 2.10

Die zentrale Änderung von GIMP 2.10 steckt dabei unter der Haube: Mit dem Update haben die Entwickler die Grafiklösung nahezu vollständig auf die Bildverarbeitungs-Engine GEGL portiert.

Die vorher genutzte Technik hatte schon an die 20 Jahre auf dem Buckel und wurde jetzt ersetzt. Zu den wichtigsten Vorteilen der neuen Grafikbibliothek gehört unter anderem auch die Bearbeitung von Belichtung, Farbe, Helligkeit, Kontrast und Sättigung mit bis zu 32 Bit Farbtiefe pro Kanal.

Dabei  rechnete die alte Version noch mit maximal 8 Bit Farbtiefe und war schon lange nicht mehr zeitgemäß. Das bringt auch den Vorteil, dass sich jetzt Bilder in den Formaten PNG, TIFF oder PSD importieren und exportieren lassen, ohne dabei Qualitätseinbußen hinnehmen zu müssen.

Ebenfalls neu ist jetzt die Unterstützung des von Google stammenden Grafikformats „WebP”.

Power auf allen Kernen inklusive Grafikkarte

Neu ist auch die Unterstützung von Multi-Thread-Verarbeitung. Das bedeutet, dass GIMP endlich alle zur Verfügung stehenden Prozessorkerne nutzt, was das Arbeiten natürlich deutlich beschleunigt.

Die Grafikkarte greift auf Wunsch ebenfalls beschleunigend in die Berechnung ein. Allerdings befindet sich dieser Teil der Hardware-Beschleunigung noch in der Entwicklung und ist zunächst nur auf Systemen mit stabilen OpenCL-Treibern verfügbar.

Durch die optimierte Berechnungstechnik zeigt das Programm die Wirkung von Filtern und Farbverläufen jetzt live an, dafür benötigt es anders als ältere GIMP-Versionen keine Berechnungszeit mehr.

Die neue, überarbeitete Oberfläche mit vier Themes und der ebenfalls neue Dark Mode fallen sofort ins Auge und runden GIMP 2.10 auch an der Oberfläche ab.